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General
25.07.2018

Vom eleganten Tischtuch zum energieeffizienten Thermosystem - futureTEX ist für die Curt Bauer GmbH ein Schritt in die textile Zukunft!

Die Curt Bauer GmbH in Aue (Erzgebirge/Sachsen) produziert seit über 130 Jahren Heimtextilien, Bekleidungsdamaste und Objekttextilien. In der vierten Generation des inhabergeführten mittelständischen Familienunternehmens hat sich die Geschäftsführung auch der Herausforderung der Fertigung Technischer Textilien gestellt. Für dieses Marktsegment werden bereits Textilien für Kraftfahrzeuge, Thermosysteme für den Handel oder akustische Dämmung hergestellt. Über 60 Prozent der Waren produzieren die 130 Mitarbeiter für den Export in europäische Länder, nach Westafrika oder Asien.

QUALITÄT wird in dem zukunftsorientierten Unternehmen mit eigener Entwicklung, elektronischen Jacquard-Webmaschinen und modernen Veredlungsanlagen großgeschrieben. Der Textilproduzent ist nach dem Qualitätsmanagementsystem nach DIN ISO 9001 zertifiziert und führt für seine Heimtextilien das deutsche Gütesiegel "ÖKO-Tex-Standard 100".

Technologische und Prozess-Innovationen werden mit Forschungspartnern wie u. a. dem Sächsischen Textilforschungsinstitut e. V. vorangetrieben. So wollen die erzgebirgischen Unternehmer insbesondere die Digitalisierung für die Fertigung Technischer Textilien effizient vorantreiben.

Drei Fragen an Gert Bauer, Geschäftsführender Gesellschafter der Curt Bauer GmbH, Aue (Interview und Redaktion: P3N MARKETING GMBH)

In welchem Vorhaben arbeiten Sie mit?

Mit insgesamt zehn beteiligten Partnern aus Industrie und Forschung haben wir 2015 bis 2017 im Basisvorhaben Smart Factory an der theoretischen Veränderung bestehender Prozesse hin zu einer vernetzten Produktion gearbeitet. Als industrieller Anwendungspartner analysierten wir gemeinsam mit den Wissenschaftlern die Anforderungen der Industrie 4.0. In unserer Weberei mit anschließender Veredelung wurden dazu die Möglichkeiten für eine vernetzte Produktion, intelligente Instandhaltung und selbstorganisierende Logistik ganz allgemein herausgearbeitet. Herausforderungen und Barrieren flossen aus unseren langjährigen Erfahrungen zu den Prozessketten und der Umsetzbarkeit ein, um die Passfähigkeit der Vorhabenergebnisse sicherzustellen.

Parallel hatten wir uns schon entschieden, ein neues branchenspezifisches ERP-System einzuführen. Dieses wird in nächster Zeit in Betrieb gehen. Vom Auftragseingang bis zum Versand bildet es alle Geschäftsprozesse ab, um damit wesentlich effizienter und damit schneller und flexibler auf Kundenwünsche zu reagieren.

Die Erkenntnisse aus dem Basisvorhaben sowie die parallele Einführung eines neuen ERP-Systems im Unternehmen synergieren mit dem vom futureTEX-Beirat inhaltlich genehmigten Umsetzungsvorhaben SmarMoTEX. Der Kurztitel steht für "Digitalisierung und Effizienzsteigerung in mehrstufigen Textilproduktionen durch den Einsatz smarter, modellgestützter Produktions- und Assistenzsysteme". Der Start ist für Anfang 2019 geplant. Hier werden wir wieder als mehrstufig produzierendes Textilunternehmen mitarbeiten.

Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Arbeit im Projekt futureTEX?

Motiviert werden wir in dem Vorhaben auch von unserem Ziel, das Produktportfolio bei den Technischen Textilien sukzessiv zu erweitern. Dabei ist es z. B. wichtig, mit dem wachsenden Sortiment die Zeiten für die Rüstvorgänge und Einstellungswechsel an den Anlagen im Griff zu behalten.

Die Anforderungen und Erwartungen unserer Kunden nehmen bezüglich der Schnelligkeit bei der Auftragsbearbeitung stark zu. Hinzu kommen noch eventuelle Schwankungen bei der Zulieferung von speziellen Garnen und Materialien. Ein weiterer Punkt ist die Individualisierung von Produkten. Hier besitzen wir ein zunehmendes Alleinstellungsmerkmal. Wir brauchen dafür jedoch eine durchgängige, flexible Prozesskette und genau dazu sollen im Vorhaben Lösungen erarbeitet werden. Wir wollen für die Herausforderungen am TechTex-Markt so besser gewappnet sein.

Im Team der Vorhabenpartner sollen konkrete wirtschaftliche Mehrwerte entstehen. Z. B. wird an der Verringerung von Stillstands- und Liegezeiten durch Echtzeit-Prozessüberwachung und der Senkung von Reaktionszeiten durch die Entwicklung von Simulationsverfahren gearbeitet.

Schließlich wollen wir unseren Traditionsstandort im Erzgebirge nicht nur sichern, sondern auch hier weiterwachsen. Dazu gehört eine verstärkte Präsenz im TechTex-Markt. Darum haben wir z. B. in diesem Jahr die Branchenleistungsschau "High-Tex from Germany" der deutschen Textilindustrie in Atlanta mit unseren Thermoisulationstextilien besucht.

Wir wollen den TechTex-Kunden mit spezifische Anforderungen zeigen, was wir können - ganz nach dem Motto: "Was ist das Problem, wir können es gemeinsam lösen."

Welche Erwartungen und Wünsche haben Sie an die Zusammenarbeit im Konsortium?

futureTEX ist für uns ein kollegiales Branchen-Netzwerk auf Augenhöhe, in dem Forschungseinrichtungen und Unternehmen von der gemeinsamen Arbeit in den Vorhaben profitieren. Der Blick über den eigenen Tellerrand und der Austausch mit anderen Branchenakteuren wird Gewinn für alle Beteiligten bringen und so können wir gemeinsam die Zukunft unserer Branche aktiv mitgestalten.

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